Geführte Gruppenreisen durch Brasilien – Sicherheit in der Natur

Viele Besucher kommen der Natur wegen nach Brasilien, um auf Erkundungstour in den Urwäldern, Nationalparks & Co. zu gehen. Allerdings lauern hier einige Gefahren, die dir bewusst sein sollten. Mit den richtigen Vorkehrungen kannst du aber sicher in der brasilianischen Natur unterwegs sein und sie in all ihren Facetten entdecken.
Geführte Gruppenreisen Brasilien
Eine faszinierende Landschaft – die Urwälder Brasiliens ( © lzf – Adobe Stock )

Vorbereitungen vor der Einreise

Um die Naturlandschaften von Brasilien sicher erkunden zu können, beginnen die Vorbereitungen schon vor deiner Anreise. Impfungen sind hierbei ein essentielles Thema, weshalb es wichtig ist, dass du spätestens zwölf Wochen vor deinem Flug einen Arzt aufsuchst. Dieser kann dich über Reiseimpfungen informieren und gemeinsam mit dir entscheiden, welche Impfungen bei dir sinnvoll sowie notwendig sind.

Derzeit gibt es keine Impfung, die zwingend vorgeschrieben ist, um nach Brasilien einreisen zu können. Dringend empfohlen werden aber jene gegen Diphterie, Hepatitis A, Hepatitis B und Typhus. Gerade, wenn du planst, viel in der Natur unterwegs zu sein, solltest du dich außerdem gegen Tollwut und Gelbfieber impfen lassen, ansonsten kommt es eventuell zu unliebsamen Folgen deiner Zusammentreffen mit den brasilianischen Insekten sowie Wildtieren.

Reiseapotheke und Mückenschutz

Ebenfalls vor deiner Anreise solltest du dich um die Reiseapotheke kümmern. Neben den üblichen Medikamenten & Co., welche für Reisen empfohlen werden, gilt es dabei spezifische Gefahren zu berücksichtigen. Einige Teile von Brasilien gelten beispielsweise als Risikogebiet für Malaria, Dengue-Fieber und Chikungunya-Fieber. Ein starker Mückenschutz ist deshalb unverzichtbar, wenn du in den Urwäldern oder in den jeweiligen Risikogebieten unterwegs sein möchtest.

Hierfür empfehlen sich sogenannte »Repellents« in Verbindung mit langer Kleidung. Zudem hilft es, regelmäßig zu Duschen, auf Duftstoffe wie Parfüm zu verzichten und spätestens alle zwei Stunden den Mückenschutz zu erneuern.

Unterwegs mit einem ortskundigen Führer

In Brasilien angekommen, stehen dir zahlreiche Naturlandschaften offen, die du erkunden kannst. Da wären zum Beispiel der Iguaçu-Nationalpark, der Nationalpark Lençóis Maranhenses, die Mantiqueira-Berge oder das Pantanal – die größten tropischen Feuchtgebiete der Welt. Damit ist die Liste noch lange nicht zu Ende und jede dieser Regionen präsentiert sich mit individuellen Besonderheiten, die faszinierend sind, aber auch spezifische Gefahren bergen. Du kannst dich beispielsweise im Urwald verirren oder auf gefährliche Tiere treffen. Du kannst im Gebirge abstürzen oder aus dem falschen Tümpel trinken.

Es ist deshalb unbedingt zu empfehlen, dass du nicht auf eigene Faust, sondern mit einer geführten Gruppenreise die Natur von Brasilien erkundest. Deutschsprachige Brasilien-Rundreisen werden mittlerweile von verschiedenen Reiseveranstaltern offeriert, auch als spezielle Natur- und Erlebnisreisen, mit denen du der heimischen Tier- sowie Pflanzenwelt hautnah kommst und die schönsten Landschaften von Brasilien erkunden kannst – aber trotzdem jederzeit sicher unterwegs bist.

Tiere Dschungel Brasilien
Totenkopfäffchen – viel mehr niedlich als gruselig ( © Nick Fox – Adobe Stock )

Rücksicht auf die Pflanzen und Tiere

Der Führer wird dich und die anderen Teilnehmer der Gruppenreise zudem darüber informieren, wie du dich in der Natur richtig verhältst. Es gilt nämlich Vorsicht und Rücksicht walten zu lassen. Folgende Grundregeln gelten dabei:

  • Wirf niemals Müll in die Natur, sondern hinterlass alle Plätze so, wie du sie vorgefunden hast.
  • Das bedeutet auch, keine Pflanzen niederzutreten, kein Feuer zu entfachen und keine »Souvenirs« wie Blumen mitzunehmen.
  • Verhalte dich ruhig, um die Wildtiere nicht aufzuschrecken. Das dient dem Artenschutz und hilft zugleich dabei, gefährliche Tiere nicht anzulocken.
  • Sollte sich trotzdem ein Wildtier wie ein Jaguar oder eine Schlange deiner Reisegruppe nähern, bleib gelassen und hör auf die Anweisungen des Führers. Denn die richtige Reaktion hängt von der jeweiligen Tierart ab. Im Regelfall greifen Wildtiere aber nicht grundlos an.
  • Iss nichts, was du in der Natur findest, und trink nicht aus natürlichen Wasserquellen – es sei denn, der Gruppenführer gibt eindeutig seine Erlaubnis. Ansonsten riskierst du unangenehme Durchfallerkrankungen oder sogar Vergiftungen. Ausreichend Wasser ist im Gepäck daher ein Muss.

Wenn du diese Grundregeln beherzigst, bist nicht nur du selbst bei deinen Expeditionen sicher, sondern du schützt auch die Pflanzen- sowie Tierwelt. Es gilt zudem stets zu prüfen, welche zusätzlichen Regeln in den Nationalparks gelten. Häufig darfst du zum Beispiel nicht die offiziellen Wege verlassen.

Jaguar Brasilien
Die Raubkatzen von Brasilien – der Jaguar ( © christian vinces – Adobe Stock )

Dich vor Gefahren von oben schützen

Niemals unterschätzen darfst du die Kraft der Sonne, wenn du in der brasilianischen Natur unterwegs bist. Durchschnittlich sieben bis acht Stunden pro Tag bist du der tropischen Sonne ausgesetzt und die UV-Strahlung ist in bergigen Regionen sogar noch höher als in flacheren Gebieten. Eine Sonnenbrille, ein Sonnenhut sowie eine Sonnencreme mit ausreichend hohem Lichtschutzfaktor sind deshalb bei allen Ausflügen in Brasilien ein Muss.

Extra-Tipp: Die Sonnencreme gehört unter (!) den Mückenschutz und sollte ausreichend eingezogen sein, bevor dieser aufgetragen wird.

Richtig reagieren in Notfällen

Wenn du all diese Tipps beachtest und deine Sicherheit an oberste Stelle setzt, kannst du in Brasilien atemberaubende sowie einzigartige Landschaften erkunden, ohne Angst haben zu müssen. Trotzdem lassen sich Notfälle natürlich niemals ausschließen. Diese können vielfältige Formen annehmen: vom Hitzschlag bis hin zu offenen Wunden. Einerseits ist es dann wichtig, richtig zu reagieren.

Es schadet daher nicht, vor deiner Reise nach Brasilien einen Erste-Hilfe-Kurs zu machen beziehungsweise diesen aufzufrischen. Du musst in der Natur zudem stets ein Erste-Hilfe-Set mit dir führen. Je nach Schwere des Notfalls ist manchmal ein Hilferuf notwendig. Den brasilianischen Notruf erreichst du unter der Nummer 192. Aber auch die europäische Notrufnummer 112 oder US-amerikanische Notrufnummer 911 funktioniert in vielen Regionen. Du solltest daher stets auch ein funktionstüchtiges Handy bei dir haben.

Andererseits gilt es, deinen Versicherungsschutz vor der Reise zu überprüfen, sodass eventuelle Unfälle in der Natur wie eine Bergrettung mitversichert sind.