Roraima – ein kleiner Staat hoch im Norden
Im Nordwesten Brasiliens an der Grenze zu Venezuela und Guyana liegt der Bundesstaat Roraima mit seinen circa 450.000 Einwohnern auf einer Fläche von rund 225.000 km². Er grenzt an die brasilianischen Bundesstaaten Pará und Amazonas.
Große Teile des Landes sind vom tropischen Regenwald bedeckt. Im Osten findet sich ein kleines Savannengebiet. Der Staat ist berühmt für seinen Roraima-Nationalpark, in dem sich mit dem Gipfel Roraima-Tepui von 2.810 Metern einer der höchsten Berge Brasiliens befindet. Der Begriff Tepui stammt aus einer indigenen Sprache und bedeutet »Sitz der Götter«.
Anreise & Unterwegs vor Ort
Die Anreise nach Roraima ist nicht ganz einfach, da es keinen großen Flughafen gibt. In der Umgebung liegen einige kleine Flughäfen wie Santa Elena. Das Straßennetz im Bundesstaat hat sich inzwischen verbessert. Gelegentlich fahren Busse in diese ursprüngliche Region oder der Reisende erkundet sie mit einem Mietwagen selbstständig.
Klima in Roraima
Roraima weist ein feuchtes Tropenklima auf. Ganzjährig liegen die Temperaturen um die 30 °C. In den Monaten Mai bis August ist mit den meisten Niederschlagswerten zurechnen. Insbesondere im Juni und Juli regnet es fast jeden Tag. Die Luftfeuchtigkeit beträgt um die 70 %.
Geschichte von Roraima
In vorkolonialer Zeit war die Region Roraima ausschließlich von indigenen Völkern bewohnt. Schließlich erreichten vor einigen Jahrhunderten die Portugiesen das urwüchsige Gebiet mit seinen Regenwäldern und fanden Gold. Immer wieder versuchten die Engländer, Holländer, Spanier und Franzosen der portugiesischen Kolonialmacht die Vorherrschaft streitig zu machen. Ende des 18. Jahrhunderts lehnte sich die indigene Bevölkerung gegen die Portugiesen in der „Revolta da Praia de Sangue“ auf. Die Kolonialmacht änderte daraufhin ihre Strategie und führte die Rinderzucht ein. Heute leben noch einige Tausend Yanomami in dem Bundesstaat.