Natur & Umwelt in Brasilien

Natur Brasilien
Der Amazonas aus der Vogelperspektive ( © satori - Fotolia.com )
Orchideenwälder in den Regenwäldern des Amazonas, zahlreiche Meeres- und Krustentiere, die sich in den Mangroven entlang der Küste verstecken, seltene Schmetterlingsarten im Amazonasbecken: Brasilien fasziniert mit seiner reichhaltigen Flora und Fauna. Der Amazonas mit seinen Regenwäldern, die Inseln vor der Küste Brasiliens, im Westen die Savannen – in Brasilien gibt es viel zu entdecken und zu erforschen.

Flora & Fauna – spannende Vielfalt der Ökosysteme Brasiliens

Das Klima innerhalb eines Landes kann kaum kontrastreicher sein. Obwohl die tropischen Temperaturen nur geringe jahreszeitliche Schwankungen aufzeigen, sind Überschwemmungen und Dauerregen im Pantanal im Amazonas-Tiefland an der Tagesordnung. In den Savannen hingegen kämpfen Mensch und Natur mit Dürrezeiten, die teilweise existenzbedrohende Ausmaße annehmen können. Entlang der Küste und auf den Inseln vor der Küste ist das Klima gemäßigter.

Der Amazonas, der größte brasilianische Fluss, spielt jedoch die wichtigste Rolle für die Natur in Brasilien. Die Temperatur beträgt im Durchschnitt 29 Grad Celsius, die Luftfeuchtigkeit ist immer hoch.

Die »Arche Noah Südamerikas«

Eines der größten Ökosysteme Brasiliens ist gleichzeitig auch das artenreichste – das Pantanal. Tapire, Jaguare, Baumfrösche, Salamander sind dort anzutreffen. Aber auch der Ameisenbären oder Faultiere, Krallenaffen und kleine Totenkopfaffen haben hier ihre Heimat. Anaconda und Boa constrictor halten sich im Dickicht des Dschungels auf. Vogelliebhaber können in Brasilien die kleinsten Vögel, Kolibris, bis hin zu den größten Vögeln, Nandus, entdecken. Hier können Papageien, auch die bunten Aras, in der freien Natur beobachtet werden, ebenso wie Kormorane, Tukane, Eisvögel. Im Amazonasfluss sind die rosa Flussdelfine zu Hause, aber auch Seekühe, Rochen und Piranhas. An der Küste tauchen Buckelwale in regelmäßigen Abständen auf.

Paradiesgarten Amazonasbecken

Regen-, Palmen- und Orchideenwälder mit Lianen, Gummibäume, Paranussbäume, Kautschukbaum, Açaí-Palmen und Mangroven – die Pflanzenvielfalt Brasiliens steht dem Artenreichtum der Tierwelt in nichts nach. Allerdings wird dieser Reichtum durch Abholzung des Regenwalds für die Viehzucht oder die Holzindustrie bedroht. Zahlreiche Flüsse sind durch den Tageabbau von Gold – bei dem Quecksilber zum Auswaschen des Goldes verwendet wird – stark verschmutzt. Das größte Urwaldgebiet der Erde ist nach wie vor der tropische Regenwald im Amazonasgebiet, aber die zunehmende Zerstörung trägt dazu bei, dass die Erderwärmung in den letzten Jahren eklatant angestiegen ist. Der Prozess wurde dank verschiedener Umweltinitiativen in den letzten Jahren verlangsamt, aber hier gibt es noch viel zu tun.

Geschützte Zonen: biologische Reservate und Nationalparks

Schon in den 1960er Jahren wurde daher schon begonnen, Naturschutzgebiete abzugrenzen, denn schon zu dieser Zeit war das Amazonasbecken Ziel der Industrie. Es wurden biologische Reservate und Nationalparks errichtet. Die Nationalparks sind frei zugänglich, während für die Reservate eine Spezialerlaubnis erforderlich ist. Da es in Brasilien jedoch zahlreiche Nationalparks gibt, dauert es eine Weile, bis diese alle entdeckt und erforscht werden.

Der bekannteste Nationalpark ist der Park Iguaçu. Der gleichnamige Fluss und die über zwei Kilometer langen Cataratas (Iguaçu-Wasserfälle) mitten im Urwald ziehen alle Besucher in ihren Bann. Bis zu 80 Meter tief stürzt das Wasser in die die Tiefe. Der entstehende Wasserdunst ist die Grundlage für eine reichhaltige Artenvielfalt in der gesamten Umgebung des Weltnaturerbes der UNESCO.

Der Nationalpark Jaú ist nur von Manaus mit einem Boot über den Rio Negro zu erreichen. Da zu dem schwer zugänglichen Park keine Straße führt, ist er vor allem für Tierliebhaber interessant, die südamerikanische Wildtiere wie Krokodile Tapir und Jaguar in der Natur beobachten möchten.

Das Archipel Fernando de Noronha wurde ebenfalls zum Nationalpark erklärt. Wer hier wohnt, muss sich an strenge Vorgaben der Umweltschutzbehörde richten. Sie bestimmt, mit welchen Materialien die Häuser ausgebessert werden dürfen, was angepflanzt werden darf, der Fischfang ist verboten. Der ehemalige Verbannungsort für Strafgefangene darf täglich von maximal 420 Touristen besucht werden. Naturliebhaber, die Ruhe und Abgeschiedenheit suchen, treffen hier ein Paradies zum Wandern, Tauchen und Klettern an. Tartarugas, Riesenmeeresschildkröten, können hier beobachtet werden.

Es gibt zahlreiche weitere Nationalparks. Nicht zuletzt deswegen ist Brasilien ein wahres Paradies für Menschen, die die Vielfalt der Natur in allen Facetten erleben und genießen möchten. Mehrere Naturreservate Nationalparks sind von der UNESCO inzwischen zum Weltnaturerbe erklärt worden. Ein Beitrag zur Erhaltung des Artenreichtums, der angesichts zahlreicher wirtschaftlicher Interessen und Begierden, mehr als notwendig ist.

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