Klima & Wetter in Brasilien
Jahreszeiten in Brasilien
Da Brasilien auf der südlichen Hemisphäre liegt, sind die Jahreszeiten denen in Europa entgegengesetzt. Die vier Jahreszeiten verteilen sich wie folgt:
- Frühling: 23. September – 21. Dezember
- Sommer: 21. Dezember – 21. März
- Herbst: 21. März – 21. Juni
- Winter: 21. Juni – 23. September
Über 90 % der Landesfläche Brasiliens liegen zwischen dem Äquator und dem südlichen Wendekreis (Wendekreis des Steinbocks). In den tropischen Regionen sind die Jahreszeiten daher weniger ausgeprägt als in Europa.
Nur im subtropischen Süden, zu dem die Bundesstaaten São Paulo, Paraná, Santa Catarina und Rio Grande do Sul gehören, lassen sich alle vier Jahreszeiten klar unterscheiden. In den tropischen Regionen, wie dem Pantanal und dem Amazonasbecken, wird hingegen zwischen Regen- und Trockenzeit unterschieden.
Sommer in Brasilien
Der brasilianische Sommer erstreckt sich von Dezember bis März. Während dies in den tropischen Gebieten keine drastischen Temperaturunterschiede bringt, wird es im subtropischen Süden spürbar heißer.
Winter in Brasilien
Wie kalt wird es im brasilianischen Winter? Im größten Teil des Landes bleibt der Winter mild oder nahezu unmerklich. Nur im Süden kann es richtig kalt werden.
Schnee fällt selten und fast ausschließlich in den Bergregionen der Bundesstaaten Rio Grande do Sul, Santa Catarina und Paraná. In Ausnahmefällen kann auch in São Paulo, Rio de Janeiro, Minas Gerais und Mato Grosso do Sul Schnee auftreten.
Der Ort São Joaquim in Santa Catarina, auf 1.360 Metern Höhe, verzeichnet die meisten Schneefälle und wird bei solchen Gelegenheiten zu einem beliebten Ziel für Touristen.
Klimazonen in Brasilien
Brasilien umfasst zwei Hauptklimazonen:
- Tropisches Klima
- Vorherrschend im Norden und an der Küste des Nordostens.
- Ganzjährig hohe Temperaturen um die 30 Grad.
- Subtropisches Klima
- Im Süden des Landes.
- Deutlich stärkere Temperaturschwankungen zwischen Sommer (bis zu 30 Grad) und Winter (bis zu 10 Grad oder darunter).
Entlang der Küste sind die Sommer warm und feucht (bis zu 28 Grad bei 70 % Luftfeuchtigkeit). Die Wassertemperatur liegt durchschnittlich bei 23 Grad.
Im Pantanal bringen der Frühling und Sommer die meisten Niederschläge, während die Trockenzeit zwischen Herbst und Winter für Besuche ideal ist.
Regenzeit in Brasilien
Das Amazonasbecken ist die regenreichste Region Brasiliens. Besonders im Sommer regnet es nahezu täglich, oft heftig und lang anhaltend, begleitet von extrem hoher Luftfeuchtigkeit.
Die höchsten jährlichen Niederschlagsmengen (bis zu 2.000 mm) treten im Mündungsgebiet des Amazonas auf, beispielsweise in Belém. Zum Vergleich: In Deutschland liegt der Durchschnitt bei 700-800 mm.
In der trockeneren Jahreszeit (Herbst und Winter) beschränken sich die Regenfälle oft auf ein bis zwei Stunden pro Tag.
Temperaturrekorde in Brasilien
- Höchste Temperatur: 44,8 Grad, gemessen am 4. und 5. November 2020 in Nova Maringá (Mato Grosso).
- Niedrigste Temperatur: -14 Grad, gemessen am 11. Juni 1952 in Caçador (Santa Catarina).
- Inoffizieller Rekord: -17,8 Grad auf dem Gipfel des Morro da Igreja am 30. Juni 1996.
Klima in wichtigen Reisezielen Brasiliens
- Brasília
- Tropisch-subtropisches Klima mit zwei Jahreszeiten (Regen- und Trockenzeit).
- Durchschnittstemperatur: 20 Grad, heißester Monat: September (28 Grad).
- Rio de Janeiro
- Tropisches Savannenklima mit Temperaturen zwischen 21 und 27 Grad.
- Im Sommer (Dezember bis März) häufige Regenfälle und Temperaturen bis 40 Grad.
- Manaus
- Tropisches Klima mit ganzjährig ca. 30 Grad.
- Trockenster Monat: August, regenreichster Monat: März.
- Salvador, Recife und Natal
- Tropisches Regenwaldklima ohne ausgeprägte Trockenzeit.
- Ganzjährig heiß und schwül, aber durch die Meeresbrise angenehmer als z. B. in Manaus.
- Curitiba
- Vier ausgeprägte Jahreszeiten.
- Durchschnittstemperaturen: Winter ca. 7 Grad, Sommer rund 25 Grad.
- São Paulo und Belo Horizonte
- Subtropisches Klima mit milden Temperaturen (18-23 Grad).
- Heiße Sommer und kühle Winter.
- Pantanal
- Regenzeit: Oktober bis März.
- Trockenzeit: April bis September.
Klimawandel in Brasilien
Der Amazonas-Regenwald ist eines der wichtigsten Ökosysteme der Welt, jedoch stark vom Klimawandel bedroht. Eine zunehmende Abholzung und höhere Temperaturen könnten große Teile des Waldes in eine Savanne verwandeln.
Dies hätte dramatische Folgen: Weniger Wald bedeutet weniger Niederschlag, was wiederum die Waldfläche weiter verringert. Wissenschaftler warnen, dass der »Kipppunkt« bald erreicht sein könnte, ab dem eine Erholung des Regenwaldes unmöglich wird.
Auch der steigende Meeresspiegel stellt eine Gefahr dar. An der Küste von São Paulo wurde ein Anstieg um 30 cm im letzten Jahrhundert verzeichnet, was zu Küstenerosion, Versalzung des Grundwassers und bedrohten Stränden führt.